
8 uhr - es geht los. mit dem auto über münchen und tegernsee zum parkplatz "himmelsstube" an der deutschen alpenstraße. vorher noch kämpfe mit der präpubertären zicke veronika ausgetragen: "ich geh' nicht mit!!!! du kannst mir gar nichts befehlen! ich latsche nicht den berg rauf!!!!!!" "doch, ich bin der papa!"
sieg. dann zum bäcker - proviant eingekauft (vermutlich wieder mal zu viel).
die autobahn ist frei und nach knapp 3 stunden sind wir am ziel. brotzeit machen, letzte ausrüstungsgegenstände packen, bergschuhe schnüren, hut auf, wanderstöcke eingestellt und kamera umgehängt - es geht los!
auf bequemen weg durch ein bachtal bergauf. die kinder mit ihren leichteren rucksäcken legen ein tempo vor das sicher nicht durchzuhalten ist. und wirklich: nach 1 stunde gehzeit der erste protest: "ich geh' nicht mehr weiter!" veronika zum weitergehen überredet (dauert ca. 1 viertelstunde). nach links anstieg auf steilerem bergpfad. 100 höhenmeter weiter bemerkt die 8-jährige: "ich gehe nicht mehr auf dem steilen weg weiter, ich marschiere auf der breiten und flachen almstraße zur hütte!"
sie ist allerdings nicht zum weitergehen zu bewegen. veronika ist schon voraus, wir eltern beschließen, langsam weiterzugehen. nun beginnt leon zu weinen. er will seine schwester karoline auf keinen fall alleine zurücklassen. wollen wir ja auch nicht. aber nur so ist sie zum weitergehen zu bewegen. leon rennt zurück und bleibt weinend bei seiner ebenfalls weinenden schwester stehen. wir sehen dann beide - mit gesenkten köpfen - in einigem abstand auf dem bergpfad weitersteigen.
problem gelöst, laune wieder gut - dank den produkten der firma haribo!!!
aber leider nur für etwa 1 halbe stunde. denn dann ist der steilanstieg im fels zur tegernseer hütte zu sehen. und der dauert sicher noch mal 90 minuten.
karoline: "ich gehe keinen schritt mehr weiter!!!" leon allerdings hat das ziel vor augen keinen sinn mehr für seine schwester und spurtet los. so bleibt ihr nichts anderes mehr übrig, als nach einer größeren pause, doch noch den letzten aufstieg zur hütte anzugehen. 30 minuten und 150 höhenmeter weiter liegt unser rastplatz ganz klein unten auf der lichtung und die hütte ist in greifbarer nähe. in der phantasie der kinder ist es jetzt nur noch ein katzensprung zum ziel. deshalb bemerken sie gar nicht, daß wir noch gut und gern 1 stunde steigen müssen, bis wir die aussichtsterasse der hütte erreichen. leider ist die sicht nur mittelmäßig:

mehr war nicht zu sehen.
allerdings ist zu bemerken, daß ich keine einzige blase habe. auch sonstige ausfälle sind nicht zu verzeichnen. die kinder hüpfen voller energie auf eine riesigen trampolin, das apfelschorle schmeckt (kein alkohol in der vorbereitung sagt guido) und auf der hütte ist's gemütlich. es zeigt sich allerdings, daß es praktisch gewesen wäre, den flaschengürtel vom lauftraining mitzunehmen. mit 2 stöcken in der hand und der kamera um den hals ist es etwas schwierig, die trinkflasche auch noch in einer hand zu halten. oder die trinkintervalle verlängern sich unnötig. genauso geht es mir mit meinem proviant. die müsliriegel wandern wieder mit nach hause, da es umständlich ist, jedesmal den rucksack aufzumachen. merken! das lernt uns was: laufgürtel mitnehmen.
für die kinder ist die nacht im matratzenlager eine sensation. ob das wetter hält?
euer
johannes